"Kulturell sind wir Ungarn, in der Mentalität Serben" – ungarische Migranten aus der Vojvodina und die Jugopartys

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Date
2013
Authors
Váradi, Monika Mária
Erőss, Ágnes
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Publisher
Abstract
Dieser Beitrag befasst sich mit einer Veranstaltung der ungarischen Migranten aus der Vojvodina, den Jugopartys; auf Basis der Erzählungen von Organisatoren und teilnehmenden werden die auch in der Fachliteratur diskutierten Zusammenhänge von Migration, Musik und Identität erklärt. Die Musik, welche die Migranten mit dem Herkunftsland verbindet, kann die mit der Migration erfahrenen Verluste reduzieren, die zurückgelassene Jugend und Welt aufleben lassen, und gleichzeitig Identität stiften. Die Jugopartys lassen die musikalische und kulturelle Welt des ehemaligen Jugoslawiens aufleben, deshalb gehen wir der Frage nach, ob diese Veranstaltung sowie die Erzählungen um sie herum im Rahmen der sogenannten Jugonostalgie als politisches und kulturelles Phänomen interpretiert werden können. Die Party wird von Vojvodina-Ungarn organisiert, ursprünglich konzipiert als Treffpunkt und Vergnügungsmöglichkeit für ungarische Migranten aus der Vojvodina. Musik und Tanz, die Stimmung und das Essen lassen die kulturelle Welt des Balkans aufleben. Die Jugoparty schafft zumindest für einen Teil der Vojvodina-Ungarn einen Raum, in dem sie die „südliche“ oder balkanische Seite ihrer Identität ausleben und zeigen können, und der gleichzeitig die Möglichkeit bietet, sich von den Ungarn in Ungarn zu unterscheiden. Die Jugoparty kann daher auch als symbolische Grenzziehung verstanden werden.
Description
Keywords
bevándorlók - Magyarország , magyarok - Vajdaság , menekültkérdés , vándorlás , identitás , zene , nosztalgia
Citation
Klagenfurter Geographische Schriften 2013: (29) pp. 78-95. (2013)